Die Architektur des Klosterensembles und die Schönheit der wald- und seenreichen Umgebung machen das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin, am Rande der Uckermark, zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Brandenburgs mit rund 95 000 zahlenden Besuchern im Jahr.
Hauskloster der Askanier, Entdeckung durch Schinkel und Künstler
1273 als Hauskloster der Askanier, der Markgrafen von Brandenburg erbaut, wurde die gotische Formensprache und die filigrane Ornamentierung der großen Dome wie Köln, Paris und Siena erstmals in Brandenburg in den Backstein transformiert. Eine weitere architektonische Besonderheit für ein Zisterzienserkloster ist die prachtvolle Westfassade. Durch seine Lage im Grenzgebiet und seine Position als Hauskloster der Askanier war das Kloster wichtige Stätte brandenburgischer Geschichte und stand oft im Mittelpunkt politischer Ereignisse und Auseinandersetzungen.
Mit dem Übertritt der Brandenburgischen Markgrafen 1542 zum Protestantismus wurde das Kloster aufgelöst, in ein Kammergut und später in ein Domänenamt umfunktioniert. Karl Friedrich Schinkel, der maßgeblich zur Erhaltung des Ensembles beitrug, bezeichnete Bauwerke, wie das Kloster Chorin, als „des Landes schönsten Schmuck“. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts zog das Kloster Berliner und Potsdamer Maler und andere Künstler an, zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand langsam eine touristische Infrastruktur.
Das Kloster Chorin heute
Heute können die BesucherInnen im Bau-und Kulturdenkmal in Führungen und Ausstellungen Wissenswertes über den Baustoff Backstein, die Architektur und die bewegte Geschichte des Baudenkmals und das Leben und Arbeiten der Mönche in Ausstellungen und Führungen erfahren. Wie funktionierte ein Kloster, wie arbeiteten, beteten, heilten und forschten die Mönche und welchen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Einfluss hatte das Kloster auf die Region?
Kultur im Kloster
Mit dem jährlichen Neujahrskonzert am ersten Samstag des Monats stimmt das Kloster die Besucher auf das Jahr ein. Den Frühlingsbeginn und Ostern feiert das Baudenkmal mit einem Ostermarkt, Ausstellungen, Theater, Konzerten und Führungen. In den Sommermonaten verwandelt sich das Kirchenschiff in eine Bühne für Theater, den Choriner Opern- und den überregional bekannten Choriner Musiksommer.
Seit Generationen strömen Familien an den Sommerwochenenden zum Choriner Musiksommer, wenn das Kirchenschiff und die Klosteranlage sich in einen großen Klangkörper verwandelt. Im Kirchenschiff oder auf der Klosterwiese, ausgestattet mit Decken und Stühlen, genießen die Gäste in entspannter Atmosphäre die Musik von nationalen und internationalen KünstlerInnen und Ensembles.
Die Kräuter- und Keramiktage am ersten Oktoberwochenende erinnern an das Material Ton, aus dem das Kloster besteht und die Heilkunst der Mönche mit den Kräuter- und Keramiktagen mit Vorträgen, Konzerten, Führungen und einem Markt mit Keramikkunst. An den Adventssonntagen bietet das Kloster ein kulturelles Programm in den beheizbaren Räumen für Kinder und Erwachsene und die Möglichkeit Adventskränze, Adventsschmuck, kleinere Geschenke und Weihnachtsplätzchen zu kreieren.
Quelle: Kloster Chorin